Pressemitteilung

Die Schweiz darf nicht untätig bleiben!

Dominik Waser
Von
Dominik Waser
am
22/4/24
In Kürze

Vor wenigen Tagen hat in Deutschland ein Expertengremium der Bundesregierung beschlossen, dass Parkinson neu als Berufskrankheit für Bäuer:innen und Gärtner:innen gelten soll. Letzte Woche hat der Nationalrat eine Motion abgelehnt, die gleiches forderte. Der Bundesrat muss nun selbst aktiv werden.

Vor wenigen Tagen hat in Deutschland ein Expertengremium der Bundesregierung beschlossen, dass Parkinson neu als Berufskrankheit für Bäuer:innen und Gärtner:innen gelten soll. Letzte Woche hat der Nationalrat eine Motion abgelehnt, die gleiches forderte. Der Bundesrat muss nun selbst aktiv werden.

Parkinson ist eine Nervenkrankheit, die sich meist in motorischen Symptomen äussert. Betroffene sind von Bewegungsverlangsamungen oder -verarmen, Zittern oder Versteifungen betroffen. Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. 1 Die Krankheit tritt oft bei älteren und eher bei männlichen Personen ein und steht unter Verdacht, durch Kontakt mit synthetischen Pestiziden ausgelöst zu werden und ist darum in mehreren Ländern - darunter Frankreich (seit über zehn Jahren) und Italien - bereits als Berufskrankheit für Bäuer:innen und verwandte Berufe anerkannt.

Vor wenigen Tagen hat nun auch der ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) der Deutschen Bundesregierung eine wissenschaftliche Empfehlung abgegeben, um "Parkinson-Syndrom durch Pestizide" als Berufskrankheit anzuerkennen. Die Entscheidung ist das Ergebnis jahrelanger wissenschaftlicher Arbeit der Expertengremiums, in dem tausende internationale Studien analysiert wurden. Sie zeigt darüber hinaus, dass 2024 kein Zweifel mehr daran bestehen kann, dass der berufliche Einsatz von synthetischen Pestiziden und eine erhöhte Parkinson-Rate zusammenhängen.

Mit einer Motion forderte der grüne Nationalrat Christophe Clivaz unter anderem, dass Parkinson – genauso wie in Frankreich, Italien und nun auch Deutschland – als Berufskrankheit anerkannt wird. Die Mehrheit im Schweizer Parlament, darunter die Vertreter:innen des Bauernverbandes, ignorieren diese Tatsachen und lehnten eine entsprechende Motion diese Woche mit 61:121 Stimmen ab. Dies entspricht nicht den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen und zeigt, dass die Gesundheit der Bäuer:innen keine grosse Priorität geniesst.

Die Stiftung Future 3 fordert nun aktives Handeln von Seiten des Bundesrates. “Wenn das Parlament nicht bereit ist, den Tatsachen ins Auge zu schauen und Parkinson endlich als ernstzunehmende Folge der Anwendung von synthetischen Pestiziden anzusehen, muss der Bundesrat das Zepter in die Hand nehmen und im Interesse der betroffenen Bäuer:innen und Gärtner:innen handeln", meint Dominik Waser.<br><br>Für weitere Auskünfte: Dominik Waser, 079 313 98 02 

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