Stickstoff
Arbeitschwerpunkt

Stickstoff in der Schweiz

Sich über die Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft in der Schweiz zu informieren, ist von grosser Notwendigkeit. Nur so können die richtigen politischen und Konsumentscheidungen getroffen werden, die für den Schutz der Umwelt und der Gesundheit unerlässlich sind. Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl an Informationen über das Thema Stickstoff in der Schweiz. 

Auswirkungen

Die Folgen des Stickstoffüberschusses

Stickstoff (N) wird in der Landwirtschaft als Dünger verwendet. Ein Stickstoffüberschuss liegt vor, wenn mehr Stickstoff in den Boden eingebracht wird, als dem Boden in Form von landwirtschaftlichen Produkten entzogen wird. Dieser Überschuss findet sich zu einem Teil in Form von Ammoniak und zu einem anderen Teil in Form von Nitraten wieder. In den letzten zehn Jahren betrug der Stickstoffüberschuss aus landwirtschaftlichen Flächen im Durchschnitt etwa 100.000 Tonnen pro Jahr.

Ammoniak verflüchtigt sich in der Luft und wird durch den Wind in empfindlichen Ökosystemen wie Wäldern, Magerwiesen und Sümpfen abgelagert, wo er dann zu Überdüngung und Bodenversauerung führt.
Nitrate werden von den Äckern in Flüsse, Seen oder das Grundwasser ausgewaschen, was zu einer Überdüngung von Flüssen und Seeökosystemen und zu hohen Nitratwerten im Trinkwasser führt. Dies ist wiederum meist in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten der Fall. 
Einflussfaktoren
Nitrate, die im Trinkwasser vorhanden sind und beim Trinken in den Körper gelangen, werden von Bakterien im Speichel und im Darm teilweise in Nitrite und dann im Verdauungstrakt in N-Nitroso-Verbindungen umgewandelt.
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Laut dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist nicht auszuschließen, dass die Aufnahme von Nitrat über das Trinkwasser eine Rolle bei der Entstehung von Darmkrebs spielt.

In weiten Teilen des Schweizer Mittellandes, dem Jura und des Tessins sowie in zahlreichen empfindlichen Ökosystemen wie Wäldern, Magerwiesen, Mooren und Heiden führen Stickstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft zu Stickstoffbelastungen pro Hektar, die die natürliche Belastung um das 3- bis 30-fache übersteigen. Dies führt zu einer Überdüngung der Umwelt und einer Versauerung der Böden. Diese Phänomene führen wiederum zu Veränderungen der Bodenprozesse, des Nährstoffhaushalts und der Pflanzengemeinschaften.
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Wälder

Auf rund 90% der Schweizer Waldfläche werden die kritischen Schwellenwerte für die Stickstoffdeposition überschritten. Die daraus resultierenden Ungleichgewichte in der Nahrungskette und die Versauerung des Bodens verändern die Mykorrhiza-Gemeinschaften, stören ihre Symbiose mit den Bäumen sowie die Nahrungsversorgung der Bäume.

Wiesen, Weiden und Moore

‍Diekritischen Schwellenwerte für die Stickstoffbelastung werden in praktisch allen Hochmooren, in drei Vierteln der Flachmoore und in einem Drittel der Trockenwiesen und -weiden der Schweiz überschritten. Dies führt zu einem Rückgang der Biodiversität. In Mooren schadet dies zudem auch der Funktion der Kohlenstoffspeicherung, wodurch die freigesetzte Menge an Treibhausgasen steigt.

Insekten

Die Stickstoffkonzentration in Ökosystemen führt zu einer Veränderung der Pflanzenarten, ihres Anteils und ihrer Verteilung, mit der Folge, dass sich die natürlichen Lebensräume von Insekten verschlechtern und das Nahrungsangebot und dessen Qualität sinken.

Laut dem Bundesamt für Umwelt ist die intensive Landwirtschaft der Hauptgrund für hohe Nitratkonzentrationen im Grundwasser.
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Grundwasser

Bis zu 50 Prozent der Messstationen in Ackerbau- und Gemüseanbaugebieten weisen Konzentrationen auf, die über dem Grenzwert von 25 mg/l liegen. Das Mittelland, die am stärksten betroffene Region, weist an 80% der Stationen Konzentrationen von mehr als 10 mg/l auf.

Nitrate in Grundwasser und offener Landschaft. Daten: NAQUA 2020.

Oberflächenwasser

Nitrate sind in erster Linie für die Stickstoffbelastung verantwortlich, die die Schweiz über ihre Flüsse in die Weltmeere leitet. Dieser übermäßige Eintrag von Stickstoff in Form von Nitrat führt zu einer Überdüngung der Flüsse und See-Ökosysteme und trägt zur Eutrophierung der Meeresumwelt bei.

Daten

Einige Zahlen zu Stickstoff in der Schweiz

Im Folgenden haben wir einige aktuelle Zahlen zum Ausmaß und zu den Folgen eines Stickstoffüberschusses in der Schweiz zusammengestellt.

100'000
Tonnen
Von der Landwirtschaft erzeugter Stickstoffüberschuss, der jedes Jahr in die Umwelt gelangt
2021
83
Millionen
Anzahl der in der Schweiz geschlachteten Nutztiere im Jahr 2021
2021
40'000
Tonnen
Von der Landwirtschaft erzeugter Ammoniaküberschuss, der jedes Jahr in die Umwelt gelangt
2021
Unsere Projekte

Future 3 unterstützt diese Projekte gegen den Stickstoffüberschuss

Future 3 unterstützt Projekte, die die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft erhöhen, indem sie ihre Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt, die Biodiversität und die Gesundheit verringern. Im Mittelpunkt steht dabei die Verringerung der Stickstoffemissionen.

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